Wir sind GERIO – ein Netzwerk zur besseren Versorgung geriatrischer Patient*innen in der Region Rostock.

Ernährung

Das Thema Ernährung zieht sich von Empfehlungen für Säuglinge bis ins Seniorenalter.
Ernährung ist viel mehr als nur Essen und Trinken. Sie ist auch wichtig für die Lebensqualität, denn die richtige Ernährung kann die Gesundheit fördern und Krankheiten vorbeugen.
Ernährung kann aber noch viel mehr. Sie bringt Familien an einen Tisch, Zutaten werden mit Stolz im eigenen Garten angebaut und Familienrezepte weitergegeben.

Die Empfehlungen der richtigen, gesunden Ernährung gelten dabei für Jung und Alt. Jedoch bestehen für geriatrische Patient*innen einige Gefahren. Der Körper verändert sich im Alter und es lohnt sich darauf zu achten, was auf den Teller kommen darf.

Gefahr von Übergewicht:

Mit zunehmendem Alter sinkt der Energiebedarf eines Menschen. Das bedeutet der Stoffwechsel stellt sich um, die Muskelmasse nimmt ab und gleichzeitig nimmt das Fettgewebe zu. Weniger Bewegung im Alter lässt den Energiebedarf weiter sinken. Behält man seine gewohnte Ernährung bei, sind Übergewicht und damit verbundene Stoffwechselstörungen die Folge.

Wie bei allen Dingen im Leben, ist das Maß entscheidend. Denn ein anderes unterschätztes Problem ist gleichzeitig die Mangelernährung im Alter. Der Medizinische Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen schätzt, dass 1,6 Mio. der über 60-jährigen mangelernährt ist.
Dieser Prozess ist schleichend und wird oftmals von Angehörigen, Pfleger*innen und Patient*innen selbst zu spät erkannt.

Ursachen für Mangelernährung:

Die Abnahme der Geschmacksknospen lässt süße Speisen favorisieren. Achtet man hier nicht auf eine abwechslungsreiche Ernährung, herrscht ein Mangel an wichtigen Nährstoffen.
Alleinlebende Menschen finden es zudem mühsam, sich selbst zu versorgen und verzichten daher ganz auf einige Mahlzeiten.

Auch Appetit und Durst lassen mit zunehmendem Alter nach. Die Lust am Essen geht mit dem veränderten Geschmacksempfinden verloren. Soziale Faktoren, wie Einsamkeit und Trauer, können die Appetitlosigkeit verstärken. Ein Mangel an Bewegung lässt ebenfalls das Hungergefühl schwinden. Gleichzeitig ist auch das Durstempfinden im Alter gestört und es besteht die Gefahr der Austrocknung.

Eine Mangelernährung kann auch auf Kau- und Schluckbeschwerden zurückzuführen sein. Ursache hierfür sind oftmals schmerzende Zähne, schlecht angepasste Zahnprothesen, motorische und organische Ursachen, wie das Nachlassen des Schluckreflexes, Folgeerscheinungen nach einem Schlaganfall oder der Parkinsonerkrankung.

Krankheiten und Schmerzen wirken ebenso auf den Appetit. Sie beeinträchtigen die Aufnahme von Nährstoffen oder erhöhen ihren Bedarf. Medikamente stören das Geschmacksempfinden und Nebenwirkungen rufen nicht selten Übelkeit und Störungen des Magen-Darm-Trakts hervor.

Die Folgen der Mangelernährung sind fehlende Energie für lebenswichtige Funktionen, wie die Atmung, der Stoffwechsel, Kreislauf und die Temperaturregulierung.
Ein Mangel an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien schwächt u. a. das Immunsystem, erhöht die Infektanfälligkeit und verzögert die Wundheilung.

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