Wir sind GERIO – ein Netzwerk zur besseren Versorgung geriatrischer Patient*innen in der Region Rostock.

Aufgrund von mehreren behandlungsbedürftigen Erkrankungen nehmen geriatrische Patient*innen häufig 8-12 verschiedene Medikamente ein. Zu den verordneten Medikamenten kommen zusätzlich freiverkäufliche Arzneimittel, sodass Ärzt*innen und Apotheker*innen kaum einen Überblick behalten können. Ein weiteres Problem ist, dass Patient*innen bei unterschiedlichen Ärzt*innen zu verschiedenen Erkrankungen in Therapie sind und es so häufig auch zu Doppelverordnungen kommt.

Häufig verordnete Medikamente geriatrischer Patient*innen:

  • Mittel gegen Depression;
  • Neuroleptika;
  • Schlaf- und Beruhigungsmittel;
  • Mittel gegen Herzerkrankungen;
  • Mittel gegen Bluthochdruck;
  • Mittel gegen Schmerzen und Entzündungen;
  • Mittel gegen Beschwerden beim Wasserlassen;
  • Mittel gegen Übelkeit oder Verstopfung.


Die Folgen der sogenannten Polypharmazie sind weitreichend. Es kommt zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die sich wie folgt äußern können:

  • Herabsetzen oder Ausbleiben der Wirkung;
  • Erhöhte Wirkung des Medikaments;
  • Verstärkung von Nebenwirkungen.

Jedes neue Medikament lässt die Wechselwirkungen ansteigen. Weitere Folgen sind Einnahmefehler, verursacht durch Demenz oder Sehstörungen sowie ein erhöhtes Sturzrisiko aufgrund verstärkter Nebenwirkungen wie Schwindel.

Sie wissen am besten, wie viele Medikamente Sie tatsächlich einnehmen. Weisen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt auch auf die Einnahme von freiverkäuflichen Arzneimitteln hin und informieren Sie sich in der Apotheke über Wechselwirkungen.
Wichtig ist es auch, Nebenwirkungen als solche zu erkennen. Um auf verstärkte Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen reagieren zu können, müssen diese zunächst erkannt werden. Denn häufig ähneln diese "normalen" Veränderungen im Alter.

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