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Stürze im Alter

Stürze gehören zu den häufigsten Unfällen in Deutschland. Ca. jeder Dritte über 60-jährige stürzt einmal im Jahr mit schwerwiegenden Folgen. Viele dieser Unfälle passieren im häuslichen Umfeld und sind multimodal verursacht. Frühere Sturzereignisse führen zudem häufig zu weiteren Stürzen.

Aus welchen Gründen stürzen ältere Menschen und wie kann man das Sturzrisiko mindern?

Fehlende Kraft und Gleichgewicht:

Die Muskulatur gibt den Knochen Halt und schützt bei Stürzen vor Knochenbrüchen. Der natürliche Prozess im Alter lässt die Muskelkraft schwinden und sorgt für altersbedingte Gang- und Balancestörungen. Erkrankungen wie Demenz, Parkinson, Arthritis und Arthrose können zusätzlich eine sicherere Fortbewegung erschweren.

Gestalten Sie Ihren Alltag aktiv, indem Sie die Muskulatur stärken und das Gleichgewicht trainieren. Nutzen Sie hierfür Sportangebote und lassen Sie sich ausführlich beraten. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten für Ältere, bei denen speziell auf Ihre Bedürfnisse eingegangen wird.

Stolperfallen im häuslichen Umfeld:

In der eigenen Wohnung gibt es viele Sturzquellen, wie z. B. lose Teppiche, die Treppe, glatte Böden oder herumliegende Kabel.

Machen Sie diese Stolperfallen ausfindig und beseitigen Sie sie. Nutzen Sie Hilfsmittel, wie Halterungen, Handgriffe, rutschfeste Matten und beleuchten Sie Ihre Wege gut. Hilfe können Sie bei Wohnberatungsstellen bekommen. Diese beraten außerdem zu Möglichkeiten der Kostenübernahme.

Sehprobleme:

Erkrankungen der Augen, wie Altersweitsichtigkeit, grauer oder grüner Star, lassen Hindernisse zu spät erkennen. Auch die Einstellung der Brille oder Gleitsichtbrillen lassen die Entfernung der Gegenstände anders erscheinen als sie tatsächlich sind.

Lassen Sie Ihre Augen und die Brillenstärke regelmäßig überprüfen und tragen Sie eine Gleitsichtbrille möglichst nicht außerhalb des Hauses.

Medikamente:

Die Einnahme von Medikamenten geht möglicherweise einher mit Nebenwirkungen, wie Schwindel und Benommenheit. Aber auch Auswirkungen auf den Muskeltonus, Störungen der Durchblutung usw. können Sturzursache sein.

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über die Begleiterscheinungen und achten Sie auf Orientierungsschwierigkeiten.

Häufig wirken mehrere Ursachen zusammen und lassen sich nur schwer identifizieren.

Folgen:

Das Verletzungsrisiko nach Stürzen ist bei Älteren höher als bei jungen Menschen. Eine häufige Folge sind Knochenbrüche, bei denen ein operativer Eingriff nötig ist. Zudem können Quetschungen oder Kopfverletzungen die Folge sein. Stürzt eine ältere Person und es vergeht viel Zeit bis Hilfe kommt, können Unterkühlungen mit einer Lungenentzündung oder aber der Wasserverlust mit anschließendem Nierenversagen die Folgen sein.

Vor allem ist der Verlust der Selbstständigkeit und der Lebensqualität eine beeinträchtigende Folge von Stürzen. Häufig wird die körperliche Aktivität, aufgrund von Angst vor neuen Stürzen, eingeschränkt sowie die funktionelle Gesundheit beeinträchtigt und es entsteht ein Hilfe- und Pflegebedarf.

Prinzipiell sollte man keine Angst vor Stürzen haben und die Mobilität steigern, anstatt sie einzuschränken. Auch ist die Unterstützung bei Tätigkeiten, die man sich selbst nicht mehr zutraut, unerlässlich.

Die Arbeitsgruppe "Sturzprävention" hat eine Checkliste entwickelt, um ältere Menschen auf die Problematik von Stürzen aufmerksam zu machen, anhand der das häusliche Umfeld auf Sturzrisiken zu überprüft werden kann. Kleine Bewegungs- und Balanceübungen sind ebenfalls enthalten.

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